Unterschied staatlich geprüfter Betriebswirt und Wirtschaftsfachwirt IHK
Beide Abschlüsse haben einen klangvollen Namen und sind branchenübergreifend hoch angesehen. Doch trotz großer Gemeinsamkeiten gibt einige wichtige Unterschiede zwischen dem staatlich geprüften Betriebswirt und dem Wirtschaftsfachwirt IHK. Beide Weiterbildungen unterscheiden sich vor allem durch die unterschiedlichen Voraussetzungen und durch die Form der Prüfungen.
Qualifikation für die Mitarbeit in der Unternehmensleitung
Grundsätzlich gilt für beide Weiterbildungen, dass die Absolventen mit den Unterrichtsinhalten darauf vorbereiten werden sollen, in der Leitung eines Unternehmens mitzuwirken und selbst leitende Funktionen zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund sind beide Weiterbildungen vor allem durch die Themen rund um Unternehmensführung und Management geprägt. Der Unterrichtsinhalt deckt dabei alle Bereiche eines Unternehmens ab.
Der klassischen Aufgabenfelder Einkauf- und Produktionsplanung spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle, wie alle Fragen rund um den Verkauf und das Marketing. Auch rechtliche und steuerrechtliche Themen, die für die Unternehmensführung von besonderer Bedeutung sind, werden thematisiert. Die Buchhaltung und das Rechnungswesen sind weitere zentrale Komplexe in Weiterbildung und Prüfung.
Da die Weiterbildungen zum staatlich geprüften Betriebswirt und zum Wirtschaftsfachwirt IHK mit vergleichbarem Aufwand verbunden sind, und am Ende eine vergleichbare Qualifikation gewährleistet ist, werden beide Abschlüsse im Deutschen Qualifikationsrahmen auf der 6. Stufe eingeordnet. Sie sind damit einem Bachelor-Abschluss nach einem Hochschulstudium gleichgestellt.
Voraussetzungen und Prüfungen
Der größte Unterschied zwischen dem staatlich geprüften Betriebswirt und dem Wirtschaftsfachwirt IHK besteht in den unterschiedlichen Voraussetzungen für Weiterbildung und Prüfung.
Um die Prüfung zu Wirtschaftsfachwirt IHK abzulegen, sind eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine mehrjährige, einschlägige Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich notwendig. Zur Weiterbildung und Prüfung wird jedoch auch zugelassen, wer beispielsweise ein Handwerk gelernt hat, aber über eine mindestens dreijährige Berufserfahrung mit einer kaufmännischen Tätigkeit verfügt.
Die Prüfung wird vor einem Gremium der IHK abgelegt. Prüfungsinhalte und Prüfungsordnung werden dabei eigenständig von der IHK erlassen. In der Regel liegen die Anforderungen hoch. Absolventen können aber auf den guten Ruf des Abschlusses vertrauen. Der Wirtschaftsfachwirt IHK ist wiederum Voraussetzung, um in einer weiteren Weiterbildung den Abschluss eines Betriebswirts IHK zu erlangen. Er stellt die nächsthöhere Stufe in der Qualifikation dar.
Der »staatlich geprüfte Betriebswirt« liegt indes der auf demselben Qualifikationsniveau wie der Wirtschaftsfachwirt IHK. Für diesen Abschluss wird in der Regel ebenfalls eine Ausbildung in einem anerkannten Beruf vorausgesetzt. Doch anders als beim Wirtschaftsfachwirt IHK können Ausnahmen gemacht werden. Eine fehlende Ausbildung kann beispielsweise durch eine mindestens fünfjährige Berufserfahrung in einem kaufmännischen Bereich kompensiert werden.
Dadurch erhalten insbesondere Quereinsteiger die Möglichkeit, einen kaufmännischen Berufsweg zu ergreifen. Einzelheiten legen die Bundesländer fest. Es lohnt sich also, genau nachzufragen, welchen Regelungen für welchen Wohnort gelten. Die staatliche Prüfung wird von einer Kommission im staatlichen Auftrag abgenommen. Auch wenn die IHK diese Aufgabe oft übernimmt, bleibt es eine staatliche Prüfung.
Anerkannte & rennomierte Anbieter für die Weiterbildung im Überblick
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