Finanzierung einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt

Für den nächsten Karriereschritt kann eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt der richtige Weg sein. Wer sich dafür entscheidet und bereits den richtigen Bildungsträger gefunden hat, dem steht noch die Frage nach der Finanzierung der Weiterbildung offen. Einerseits muss eine gute Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt gar nicht teuer sein, zum anderen gibt es diverse Fördermöglichkeiten, um die Kosten der Weiterbildung zu senken. Denn nicht immer besteht die Situation, dass der Arbeitgeber die Weiterbildung finanziell unterstützt.

Der Bildungsurlaub – 5 Tage sind dir sicher!

Für Präsens- oder Prüfungszeiten ist der Bildungsurlaub eine interessante Möglichkeit. Der Vorteil hier liegt nicht in einer Kostenübernahme, sondern in der Nutzung bezahlter Urlaubstage als Bildungsurlaub. Jedem Arbeitnehmer stehen im Schnitt 5 Urlaubstage als Bildungsurlaub – die Zahl schwankt je nach Bundesland – zur Verfügung. Auf Bildungsurlaub haben Arbeitnehmer in Fällen wie eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt Anspruch. Dieser Bildungsurlaub wird auch nicht mit dem sonst üblichen Urlaub verrechnet, sondern ist darüber hinaus zu gewähren.

Die staatliche Bildungsprämie

Über den Europäischen Sozialfonds kann eine staatliche Bildungsprämie gewährt werden, die auch im Falle einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt beantragt werden kann. Dafür muss man

• mindesten 25 Jahre alt sein,
• im Durchschnitt mehr als 15 Stunden die Woche berufstätig sein
• und ein Jahreseinkommen von nicht mehr als 20.000 Euro erhalten.

Personen in Elternzeit sind ebenfalls anspruchsberechtigt. Die staatliche Bildungsprämie gilt allerdings nur für Weiterbildungen, die bis zu 1.000 Euro kosten, wobei dann 50 Prozent der Kosten übernommen werden – somit maximal 500 Euro. Zudem muss im Vorfeld ein Beratungsgespräch mit einer Prämienstelle geführt werden. Ein weiteres Problem kann darin bestehen, dass nicht jeder Bildungsträger einen Gutschein der staatlichen Bildungsprämie akzeptiert.

Aufstiegs-BAföG (vormals Meister-BAföG) – 15.000 €!

Die deutlich attraktivste Möglichkeit, die Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt fördern zu lassen, ist das Aufstiegs-BAföG (vormals Meister-BAföG). Mindestalter oder Beschränkung auf bestimmte Weiterbildungstypen besteht beim Aufstiegs-BAföG nicht, es darf sich nicht um eine Erstausbildung handeln oder es muss Berufserfahrung vorhanden sein.

Das Aufstiegs-BAföG unterteilt sich in einen Zuschuss und in ein zinsloses Darlehen. Der Anteil des Zuschusses beträgt zurzeit 40 Prozent und muss nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt auch nicht zurückgezahlt werden. Ein maximaler Förderbetrag von 15.000 Euro steht für die Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt zur Verfügung.

Alleinerziehende können einen pauschalen Kinderbetreuungszuschlag von 130 Euro im Monat erhalten. Muss für eine Vollzeitweiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt eine eigene Wohnung unterhalten werden, kann es zusätzlich einen Zuschuss zum Lebensunterhalt geben.

BAföG

Stellt die Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt eine Erstausbildung dar und ist auch keine ausreichende Berufserfahrung vorhanden, kann gegebenenfalls auch ein Antrag auf das klassische BAföG gestellt werden. Der maximale Höchstsatz ist zurzeit 735 Euro, der sich aus dem Basishöchstsatz von 399 Euro, einer Wohnkostenpauschale von 250 Euro (wer noch bei den Eltern wohnt, bekommt 52 Euro) sowie eine Pausche für die anteiligen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung in Höhe von 86 Euro zusammensetzt.

Die Hälfte der Gesamtzahlungen ist staatlicher Zuschuss, die andere Hälfte besteht aus einem zinslosen Darlehen. Beim BAföG wird das Einkommen der Eltern in die Berechnung mit einbezogen, eine Ausnahme besteht, wenn der Antragsteller über 30 Jahre alt ist.

Bildungsgutschein

Nicht zuletzt kann die Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt über einen Bildungsgutschein gefördert werden. Dafür muss der Bildungsträger beziehungsweise der belegte Lehrgang AZAV-zertifiziert sein. Die Anträge werden bei der Bundesagentur der Arbeit gestellt, in einem Berstungsgespräch kann auch geklärt werden, ob und wie weit die betreffende Weiterbildung gefördert werden kann. Man muss nicht arbeitslos oder arbeitssuchend sein, um den Antrag zu stellen. Je nach Weiterbildung werden mit einem Bildungsgutschein bis zu 100 Prozent der Kosten übernommen.

Tipp: Sich seine Weiterbildung von der Arbeitsagentur bezahlen zu lassen ist mit die lukrativste Möglichkeit der Förderung. AZAV zertifizierte Schulen die zur Annahme der Bildungsgutscheine berechtigt sind findest du hier:

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